Wind- oder Solargas

Wie aus Was­ser Wind­gas wird
Aus Was­ser ent­steht Koh­len­mon­oxid und aus dem Koh­len­mon­oxid ent­steht Wind­gas bzw. Solar­gas. Das klingt kom­pli­ziert, ist es auch. Des­halb sei hier der Ver­such gemacht, die Funk­ti­ons­wei­se für den Lai­en ver­ständ­lich zu machen. Was­ser wird mit­tels eines che­mi­schen Pro­zes­sen, der soge­nann­ten Elek­tro­ly­se in Was­ser­stoff umge­wan­delt. Die­ser Was­ser­stoff kann wahl­wei­se direkt in das Gas­netz ein­ge­speist wer­den und dort als Ener­gie an den End­ver­brau­cher gehen. Oder aber der Was­ser­stoff wird gespei­chert und war­tet dann auf sei­ne Wei­ter­ver­ar­bei­tung. Wahl­wei­se kann der Was­ser­stoff durch die Zuga­be von Koh­len­mon­oxid in Methan­gas umge­wan­delt wer­den. Dazu ist Wind­kraft oder Solar­kraft not­wen­dig. Je nach­dem, wel­che Kraft dabei ein­ge­setzt wird, spricht man auch von Wind­gas oder eben Solargas.

Die ein­zel­nen Vor­gän­ge sind dabei che­misch detail­liert erklär­bar, aber zu umfang­reich für die­sen kur­zen Exkurs. Wich­tig ist, das Gas was dabei ent­steht dient als Ener­gie­quel­le und des­halb aus öko­lo­gi­schen Gesicht­punk­ten über­aus wert­voll und kann stän­dig nach pro­du­ziert wer­den. Durch die­ses Ver­fah­ren kann ein gro­ßer Schritt in Rich­tung neu­er Ener­gie­ge­win­nung gelin­gen, doch noch ist es nicht so weit.

Von der Theo­rie in die Praxis
Bis­her ist die Umwand­lung zwar rei­bungs­los von­stat­ten gegan­gen, doch noch gehört die­se Tech­no­lo­gie nicht zum All­tag in den neu­en öko­lo­gi­schen Sys­te­men zur Gewin­nung von wert­vol­ler Ener­gie zum Hei­zen und die Strom­ver­sor­gung unse­res Lan­des. Als ers­tes Unter­neh­men möch­te Green­peace Ener­gy den Vor­stoß wagen und kün­digt für Okto­ber die­sen Jah­res die Eröff­nung des ers­ten Wind­gas­wer­kes an. Ein ähn­li­ches Werk gibt es seit März bereits mit­ten im Huns­rück und vie­le wei­te­re sidn geplant. Die For­schungs­ab­tei­lun­gen Deutsch­lands sind emsig damit beschäf­tigt, das neue Sys­tem zu erpro­ben, aus­zu­bau­en und auf sei­ne Taug­lich­keit und Effi­zi­enz hin zu überprüfen.

Lang­fris­tig betrach­tet soll das Ver­fah­ren der Wind­gas­tech­no­lo­gie die drei gro­ßen Märk­te, Mobi­li­tät, Wär­me und Strom mit­ein­an­der ver­bin­den. Ein rie­si­ger Vor­teil ist nicht nur die viel­fäl­ti­ge Nutz­bar­keit von Wind­gas und Solar­gas, son­dern vor allem auch sei­ne Spei­cher­bar­keit. Nach Aus­kunft der JUWI-Grup­pe (Pro­jekt­ent­wick­lungs­un­ter­neh­men im Bereich der Bio­en­er­gie) schafft es das deut­sche Erd­gas­netz jetzt schon, eine Men­ge von 515 TWh zu spei­chern. Somit hät­te Deutsch­land für vie­le Mona­te genug Gas gespei­chert, um die Ener­gie­ver­sor­gung zu sichern. Das ist längst nicht so viel, wie das der­zeit im Bereich des Erd­ga­ses mög­lich ist und sehr viel weni­ger, als es zum Bei­spiel bei den Nor­we­gern mög­lich ist.

Pro­jek­te noch in den Kinderschuhen
Da heißt es raus aus den Kin­der­schu­hen und rein in die Erpro­bung im All­tag. Erst in eini­gen Jah­ren wird man sehen, wie gut die­se Mög­lich­keit zur Ener­gie­ge­win­nung tat­säch­lich ist und in wie fern sie ande­ren bis­her genutz­ten Mög­lich­kei­ten sogar über­le­gen ist. Auch zu den Lang­zeit­fol­gen ist dem­entspre­chend noch nichts bekannt. Es bleibt zu tes­ten, zu war­ten und zu pro­ben. Viel­leicht kann sich da Deutsch­land von den Nor­we­gern ja schon etwas abschau­en, denn die nut­zen die­se Mög­lich­kei­ten schon etwas län­ger und von den dort gemach­ten Erfah­run­gen kön­nen sicher auch wir profitieren.

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