In Deutschland boomt der Bau von Windkraftanlagen und da wird jede freie Fläche zum möglichen neuen Nutzgebiet der Investoren. Doch die Bevölkerung zeigt sich oftmals wenig begeistert von den Bauplänen, denn die möchten sich den Blick nicht verschandeln lassen. Da erscheint es auf den ersten Blick beinahe komisch, dass sich jetzt auch Essen mitten im Ruhrgebiet weigert, den Bau einer neuen Windkraftanlage hinzunehmen. Gebaut werden soll das gute Stück irgendwo in der Mitte zwischen Bergeborbeck und Vogelheim, doch die Bewohner, die sonst nur Schornsteine zu Gesicht bekommen, wollen nicht auf das Rad gucken müssen.
Die lokalen Politiker fordern indes höchste Transparenz zum Projekt, das der Investor Stefan Harmuth dort umsetzen möchte. Dieser versteht die Aufregung in Anbetracht der Gegend nicht, denn dort gäbe es ja auch schon ein großes Klärwerk der Emscher und ein Müllheizwerk des RWE, warum also nicht etwas ökologisches bauen und durch das Windrad wertvolle erneuerbare Energien gewinnen? Auch die Kokerei Prosper, auf dessen Grundstück das Projekt realisiert werden soll reagiert mit Widerstand, dass ausgerechnet sein Werksgelände künftig ein Windrad schmücken soll. Im Ruhrgebiet ist man eigen, was den Bau neuer Anlagen angeht und noch ist unklar, ob und wann die neue Windkraftanlage nun tatsächlich errichtet werden kann.