In den Landkreisen Buchholz, Neu Wulmstorf und Harburg werden öffentliche Gebäude und Schulen derzeit schon mit grüner Energie versorgt. Die kommt aus den nahen Biogasanlagen und genau die sind nun Anlass für scharfe Kritik von Seiten der Naturfreunde.
„Während am Horn von Afrika Millionen von Menschen verhungern, wird hier aus Lebensmitteln, vor allem aus Mais, Strom und Wärme erzeugt,“ so die einhellige Meinung. Hinzu käme, dass die Menge der zur Energiegewinnung benötigter Lebensmittel nicht begrenzt wird. Zu viel Aufregung um die grüne Energie. Ein Brief soll jetzt den Landkreis dazu bewegen, zumindest die Verwertung der Lebensmittel in den Biogasanlagen einzuschränken. Bernd Wenzel ein aktiver Naturfreund findet dazu klare Worte: “Der Weg müsste sein, den Einsatz von lebensmittelähnlichen Pflanzen wenigstens unter 50 Prozent zu drücken. Allein schon aus moralischen Gründen.“
Im Landkreis Neu Wulmstorf kann man die Aufregung nicht verstehen. Hier sollen demnächst ebenfalls Schulen, das Rathaus und das Hallenbad mit Energie aus Biogas versorgt werden. Der Fachbereichsleiter Thomas Saunus erklärt: „Das Biogas stammt zu 50 Prozent aus Mais und zu 50 Prozent aus Abfällen. Also: Forderung erfüllt.“ In den Verträgen steht das so bislang nicht. Nach Kenntnissen des Naturfreundes Wenzel werden in der Region bislang rund 70 Prozent an Mais verwertet. Noch beruhigen die Naturfreunde die Aussagen von Thomas Saunus daher nicht.