Durch die vertragliche Bindung des Gaspreises an den Ölpreis erreicht der russische Energiekonzern Gazprom deutliche Gewinne. So konnte der Konzern in den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 einen Überschuss in Höhe von 771,7 Milliarden Rubel erwirtschaften, das entspricht in etwa 18,4 Milliarden Euro. Das teilte nun der Staatskonzern mit Sitz in Moskau mit.
Dabei half nicht nur die Preiskopplung dem Gewinn auf die Sprünge, sondern auch auch Unruhen in vielen Teilen der arabischen Welt. Da diese ihren Export zurückschraubten, gingen die Absatzzahlen für Gazprom in die Höhe. Auch die nahe Zukunft sieht für Gazprom weiter positiv aus, denn alle Kunden sind durch Verträge weiter an die Preise gebunden. Da kann es dem Konzern egal sein, ob an der Großhandelsbörse die Preise für Erdgas weiter sinken.
Für deutsche Abnehmer ist diese Entwicklung mehr als ärgerlich, denn auch sie können ihre Preise nicht der Konkurrenz abpassen, da die Beschaffungskosten für Gas einfach zu hoch sind. Es droht eine Klagewelle. Die aktuelle Eröffnung der neuen Ostsee-Pipeline Nord-Stream wird an dieser Entwicklung vorerst nichts ändern, denn die Russen zeigen diesbezüglich keine Kompromissbereitschaft.