Auch Bayern hat bereits eine Klage eingereicht.” Es kann nicht sein, dass die Haushalte in NRW die Flut der Solaranlagen auf den bayerischen Dächern fast alleine bezahlen müssen”, so Duin in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Damit meint der Wirtschaftsminister den Profit vieler Bundesländer durch die Fördergelder des Landes.
Speziell in Bayern und auch im Norden Deutschlands wurden in den letzten Jahren viele neue Windkraftanlagen und Solaranlagen gebaut. Der Ausbau der erneuerbaren Energien kostete die Länder Milliarden, und wurde zum großen Teil durch Fördergelder finanziert. Bundesländer die hingegen wenig Fördergelder erhalten haben wie Nordrhein-Westfalen aber deren Bewohner einen großen Teil der Kosten finanziert haben durch die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaben, wollen sich gegen diese einheitliche Verteilung zur Wehr setzen. Dabei haben die Stromkunden Nordrhein-Westfalen für den Ausbau der Ökoenergie bereits rund 2,2 Milliarden Euro ausgegeben. Das ist ein höherer Betrag, als in allen westlichen Bundesländern zusammen. Eindeutiger Gewinner des Erneuerbare Energien Gesetzes (kurz EEG) ist einem Bericht des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft eindeutig Bayern.
Das durfte sich im Jahr 2011 über mehr als 1 Milliarde Euro freuen. Damit die regionalen Unterschiede bald ein Ende finden, arbeitet Duin an einer neuen Initiative. Demnach soll der Großteil der EEG-Umlage neu verteilt werden. Dann soll das Geld, welches jeder Stromkunde für die verbrauchte Kilowattstunde zahlt, künftig anders eingesetzt werden. Eingeplant sind allein 10 Prozent dieser Summe als so genanntes Sondervermögen, welches dann beispielsweise in die energiegerechte Umrüstung von Häusern und öffentlichen Gebäuden investiert werden soll. Mit diesem Vorschlag sind nicht alle Energieexperten glücklich.
Thomas Kufen von der CDU Fraktion lässt dieser Vorschlag höchstens schmunzeln. “Der Vorschlag scheint ein Beitrag zum Thema heiße Luft im Sommerloch“, so der Energieexperte. Dem stimmt auch Umweltminister Johannes Remmel (von den Grünen) und CDU Landeschef Armin Laschet zu. Wesentlich sinnvoller wäre es, die Kosten für die Energiewende durch marktwirtschaftliche Mechanismen zu steuern, anstatt sie einfach zu verteilen. An Duin selbst die diese Kritik nicht spurlos vorüber und so ist er bemüht, seine Ansätze noch einmal zu überarbeiten. Es bleibt abzuwarten, ob die Klagen einzelner Bundesländer damit erfolgreich sein werden, eine schnelle Lösung für dieses Problem ist jedenfalls nicht in Sicht.