Da ließ es sich der russische Präsident Putin nicht nehmen, selbst Hand anzulegen und den Hahn aufzudrehen. Ausgangsort der neuen Pipeline ist Wyborg, nahe der russisch-finnischen Grenzlinien. Die Pipeline endet im deutschen Lubmin. Zunähst wird von dort aus sogenanntes technisches Gas eingeleitet, dass den Druck in den Rohrleitungen aufbauen soll. Die sind immerhin 1224 Kilometer lang und bilden die Vorhut zu den richtigen Erdgaslieferungen, die Putin für den Herbst geplant hat.
Die Kosten für dieses Mammutprojekt belaufen sich auf rund 7,4 Milliarden Euro und sind damit deutlich teurer als alle Projekte, die bisher da gewesen sind zur Förderung von Energie. Russland rechnet bis zum endgültigen Abschluss dieses Pipeline-Vorhabens sogar mit Kosten bis zu 8,8 Milliarden Euro, aufgrund von Zinszahlungen. Während Russland und Deutschland froh sind über die neuen Energiewege, zeigten sich Nachbarländer wie Polen wenig begeistert, fühlten sich gar ausgeschlossen. Deutschland sieht die Vorteile eindeutig in der größeren Energiesicherheit für ganz Europa. Direkte Wege ohne Passierung von Transitländern verhindern Lieferprobleme auf dem Weg und sichern die Zulieferung.