Kaum strebt der Konzernriese RWE einen neuen Ökokurs an und plant dazu Milliardeninvestitionen erhält er einen harten Dämpfer aus Russland. Dem RWE droht eine Klage wegen Schadensersatz und zwar in einer Höhe von insgesamt 675 Millionen Euro. Grund für die Klage sind Pläne des RWEs in das russische Stromgeschäft einzusteigen, die der Konzern aber verworfen hat. Teilhaber auf russischer Seite sollte das Energieunternehmen Sintez sein. Der Grund für das Zerwürfnis waren aber nicht Unstimmigkeiten hinsichtlich der Lieferverträge, sondern die allgemeine Wirtschaftskrise 2008 unter der auch der RWE litt und sich deshalb dazu entschloss, lieber keine neuen Investitionen in dieser Größenordnung zu tätigen.
Dieser Entschluss könnte den RWE nun trotzdem teuer zu stehen kommen. Wenn die Klage fruchtet, dann spült sie zumindest Geld in die Kassen von Sintez, welches vom Oligarchen Leonid Lebedev geführt wird. Da es sich dabei allerdings nur um Vorverträge gehandelt hat bleibt abzuwarten, zu welcher Entscheidung das Gericht letztendlich kommen wird. Alles in allem ein weiterer Klotz am Bein des Konzerns der aktuell bemüht ist, endlich wieder schwarze Zahlen zu schreiben und trotzdem auch den Wandel hin zum Ökostrom schadlos zu überstehen. Es geht um viel Geld aber auch um Ansehen und Glaubwürdigkeit.