Bodo Wolf ist der Öko-Ölbaron. Schon mit 15 interessierte sich der Jugendliche dafür, wie sich als Holzschnipseln, Luft und Wasser Energie gewinnen ließ. Einst belächelt für die außergewöhnlichen Ideen, ist er heute ein gemachter Mann und wurde jüngst zum „Ökomanager des Jahres“ gekürt.
Hinter diesem Titel steckt der stete Gedanke daran, dass es möglich sein muss, die Energie auch ökologisch zu gewinnen und verwerten zu können. Schließlich schafft die Natur am Paradebeispiel der Fotosynthese ja auch Wunder an Energie und kann mit natürlichen Ressourcen Sauerstoff erzeugen, der ja schlussendlich auch dem Menschen zu Gute kommt. Das muss sich doch auch bei der Gewinnung von Energie zum Heizen und für den Strom umsetzen können, dachte sich Bodo Wolf bereits 1955. Damals ging er mit Spitzhacke unter Tage und baute Steinkohle ab. Doch nicht die Kohle selbst faszinierte den Zwickauer aus der ehemaligen DDR, sondern der Kohlestoff darin.
Das Thema „ökologische Energie“ ließ ihn von da nicht mehr los und so so war der erste wichtige Posten der als wissenschaftlicher Leiter des zentralen Energieforschungszentrums in der damaligen DDR. Hier wird eine erste Plattform für seine Ideen bereitgestellt, hier finden wichtige Erkenntnisse zu den erneuerbaren Energien einen ersten fruchtbaren Boden. Es muss anders gehen, als mit fossilen Brennstoffen, die nicht nur kurzlebig und nicht generierbar sind, sondern auch langfristig das Klima schädigen, denkt sich Wolf.
Heute ist Wolf ein gefragter Berater in Klimafragen, arbeitet mal für Daimler Crysler und berät über erneuerbare Brennstoffe für den Antrieb der Automobile und baute auch schon drei große Unternehmen auf, die sich komplett darauf spezialisiert haben, Biosprit und Kohle, gewonnen aus Pflanzenresten herzustellen. Alles auf der Grundlage von Patenten und Ideen Wolfs.
Grüne Energie ist sein Leben. Das setzt er auch in seiner Villa in Berlin fort, denn auch hier gibt es ausschließlich eigens produzierte Energie. Jüngst hat der inzwischen 71-jährige Unternehmer gemeinsam mit drei Ingenieuren und Ökonomen das Unternehmen „Startup Sunfire“ gegründet. Erklärtes Ziel ist die Herstellung eines Ölersatzes für die Industrie. Der neue Stoff soll gewonnen werden aus einer Mischung aus Kohlendioxid, Strom, Treibstoffen wie Diesel und Kerosin und Wasser. Dazu Wolf: “Wenn wir genug regenerative Energie haben, können wir grüne Treibstoffe herstellen, bis die Schwarte kracht”. So neu seine Ideen und so revolutionär, so hart auch die Kritik an dieser Idee. Von Stromverschwendung ist die Rede, weil dieser Herstellungsprozess des Öls rund 30 Prozent Strom verschwendet, der einfach verloren geht. Die Amerikaner sorgen sich da vor allem um die Preise, die das Öl im Einkauf kosten könnte.
Doch der Öl-Baron ließ sich nicht beirren und baute auf der Grundlage seiner Erkenntnisse und mit einem spendablen Geldgeber im Rücken das Unternehmen Choren auf, beschäftigte 300 Mitarbeiter und produzierte Biodiesel nach dem neu entwickelten Verfahren. Das Potential war da, die Marktreife gelang hingegen nicht und so meldete das Unternehmen 2011 Insolvenz an. Für Wolf kein Grund Trübsal zu blasen, denn schon seit 2005 widmete er sich anderen Projekten und hatte bereits da die Führung des Unternehmens in andere Hände gegeben.
Mit Suncoal versuchte er nun, Pflanzenabfälle in Kohle umzuwandeln, sah aber auch dieses Vorhaben lediglich als Etappenziel an. Auch das reiche letztendlich nicht, um die Energiefrage dauerhaft zu lösen. “Kohle, Gas und Öl müssen endlich unter der Erde bleiben”. Das ist noch immer das Lebensziel von Bodo Wolf, dem Öl-Baron mit dem großen ökologischen Bewusstsein.
Kurzer Hinweis: Die insolvente Firma heißt CHOREN. Ohne "L"... Um genau zu sein die Choren Gruppe mit Choren Industries und Choren Components.