Zwar ist die Energiewende beschlossene Sache, doch längst nicht noch nicht alle Politiker darüber einig, wie und vor allem in welchem Tempo dabei vorangegangen wird. Während es dem Wirtschaftsminister Rösler gar nicht schnell genug gehen kann und er so schnell wie möglich große Mengen an Ökostrom produzieren möchte, versucht Umweltminister Altmeier das angestrebte Tempo zu drosseln. Immerhin herrscht Einigkeit darüber, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz dringend reformiert werden muss. Zu diesem Zweck findet aktuell eine Energiekonferenz statt. Altmaier vertritt eine klare Position und erklärt diese gegenüber der „Financial Times Deutschland“ wie folgt: “Wenn wir das jetzige Tempo beibehalten, hätten wir schon bald ein Stromüberfluss, der abgeregelt werden müsste. Damit wäre niemandem gedient.”
Dieses Problem welches der Umweltminister anspricht, ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen, denn schon jetzt drohen streckenweise Überlastungen der Stromnetze. Bevor diese nicht entsprechend ausgebaut sind oder es eine Möglichkeit gibt, den Ökostrom effizienter und langfristiger zu speichern und nicht direkt wieder in die Netze einspeisen zu müssen, mache das schnelle Fortschreiten und Ausbauen von neuen Windkraftanlagen und Solaranlagen keinen Sinn, sondern vergrößere nur das Problem. Rösler hält indes dagegen, dass es vor allem darum gehen müsse, das teure Fördersystem für die erneuerbaren Energien zu überdenken und die Strompreiserhöhungen nicht länger zulasten der Verbraucher gehen zu lassen.
Alles in allem wäre es wichtig, das Problem nicht auf die lange Bank zu schieben, so größer gegenüber der „Zeit online“. Es gibt also viele Ideen und auch kritische Stimmen, wie der Energiewende auf die Sprünge geholfen werden sollte und welche Änderung des Gesetzes dringend notwendig sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Politiker diesbezüglich an einem Strang ziehen werden und die Verbraucher langfristig auch Entlastungen bekommen. Geplant ist jedenfalls die Einführung des neuen überarbeiteten Gesetzes zu den erneuerbaren Energien noch in der jetzigen Legislaturperiode.